Informationen zum Neubau der Rupert-Egenberger-Schule, Standort Gaukönigshofen

31.05.2024

RES Förderschule Süd – Projektbeschreibung                                                                                                                                  Michel + Wolf Architekten

Bauvorhaben: Neubau der Rupert-Egenberger-Schule Standort Gaukönigshofen

Ort:                             Schulstraße 7, Gaukönigshofen (Flur-Nr. 291)

Bauherr:                      Landkreis Würzburg; vertr. durch Herrn Landrat Thomas Eberth

                                   Kreiseigene Schulen, Liegenschaften, Straßen und Hochbau (ZFB6)

                                   Zeppelinstraße 15, 97074 Würzburg



Projektbeschreibung

Der Neubau ergänzt die westlich vorhandene Mittelschule und den südlichen Ortsrand um einen angemessenen Baustein, der dennoch für sich steht. Das ca. 3150 m² große Grundstück (Flur-Nr. 291) ist Teil des B-Plans „Am Klingenbach“ und wird über die zur Straße ausgebauten Wegeparzelle Flur-Nr. 1440 von Westen her erschlossen. Von Süden nach Norden fällt das Grundstück dabei um nahezu ein Geschoss ab. In diese topographischen Gegebenheiten fügt sich der kompakte 3-geschossige Baukörper unaufgeregt ein und wird aufgrund seiner inneren Flexibilität und äußeren Qualität dem Leitspruch „Persönlichkeit entwickeln – Selbstvertrauen gewinnen – Freude am Lernen entdecken!“ gerecht.

Die Erschließung des Neubaus erfolgt über die südliche Stirnseite, wo sich in günstiger Ausrichtung der Schulhof befindet. Allgemein sind die Freianlagen in zwei Ebenen des angrenzenden Erd- bzw. Obergeschosses aufgeteilt und in ihren Nutzungen unterschiedlich. Während sich im südlichen Bereich die befestigten Pausenflächen befinden, ist der nördliche Bereich als Pufferzone zur angrenzenden Wohnbebauung naturnah geprägt. Der Förderschule vorgelagert sind der Müllstandort, Stellplätze und eine Wendefläche.

Der aus dem Volumen des Baukörpers herausgeschnittene Hauptzugang erzeugt eine eindeutige Adresse und führt in die multifunktionale Pausenhalle bzw. Aula mit Klassentreffpunkt. Darüber hinaus übernimmt die großzügige Pausenhalle die Verteilerfunktion. Eine zentrale Treppenanlage verbindet die Grundrissebenen über einen freigiebigen Luftraum miteinander. Des Weiteren befinden sich im Erdgeschoss der zentrale Lehrerbereich, die Verwaltungsräume, die Sonderpädagogik und Fachklassen bzw. der Musik- und Motorikraum.

Im Obergeschoss befinden sich die Klassenzimmer, die Lernraum und Lebensraum zugleich darstellen. Abwechselnd sind hier Klassen- und Gruppenräume um zwei offene Lerncluster, jeweils für Grund- und Mittelschule, angeordnet. Dementsprechend können diese Bereiche als pädagogische Erschließungs- und Garderobenflächen mit bespielt werden. Auf diese Weise werden einerseits intime als auch transparente Lernbereiche geschaffen, um Individualität und Teamgeist gleichermaßen Raum zu geben.

Im Untergeschoss, das sich im Norden auf Gartenniveau befindet, sind Werkraum, Lehrküche, textiles Gestalten und Ganztagesbereich mitsamt Ausgabeküche angeordnet. Im rückseitigen Bereich, bereits im Erdreich steckend, sind Lager- und Technikräume angeordnet.

In der inneren Organisation zeigt sich der Schulneubau demnach als effektiver und wirtschaftlicher Dreibund mit kurzen Wegen. Lehr- und Verwaltungsbereiche sind stets nach außen orientiert und eine Mittelzone schafft Raum für Sanitär- und Nebenräume. An den beiden Stirnseiten weiten sich die Flurzonen in den Geschossen jeweils auf, um Lern- bzw. Aufenthaltsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen.

Der Neubau wird in Holz-Hybrid-Bauweise erstellt. Punktgestützte Deckenplatten lagern dabei auf Stahlbetonstützen und aussteifenden Massivwänden und Treppenhauskernen. Verdrängungskörper aus Recyclingmaterial reduzieren die Betonmassen in den Decken. Die Gebäudehülle wird hingegen aus vorgefertigten Holztafelelementen aus Holz erstellt und Trennwände im Innenraum sind leicht und flexibel. Die Abmessungen der Förderschule betragen ca. 46 m x 25 m.

Zur Deckung des Wärmebedarfs ist ein monovalentes Heizsystem mit Sole-/Wasser-Wärmepumpe und Geothermieanlage (Flächenkollektoren) im nördlichen Bereich des Grundstücks geplant. Dazukommend wird auf dem Dach des Gebäudes eine PV-Anlage mit ca. 94,5 kW Spitzenleistung für den Eigenverbrauch und zur Einspeisung errichtet.

Bauablauf

Bereits abgeschlossen: Erschließung

- Öffentliche Erschließungsarbeiten

- Ausbau der Wegeparzelle Flur-Nr. 1440 zur Erschließungsstraße

- Herstellung einer befestigten Fläche auf Flur-Nr. 1441


Derzeit: Baustelleneinrichtung


Mai - Juli 2024: Spezialtiefbau (Erd- und Gründungsarbeiten)

- Herstellung des Arbeitsplanums für das Bohrgerät

- Herstellung der Bohrpfahlgründung

- Herstellung der Permanentsicherung der Stützwand zum Tennisverein als aufgelöste Bohrpfahlwand

- Ende Mai bis Ende Juli dementsprechend erhöhte Lärm- und Staubbelastung


September 2024 - März 2025: Rohbauarbeiten


April - August 2025: Gebäudehülle

- Fassadenbau

- Gebäudehülle dicht


August 2025 - Juni 2026: Ausbau und Technik

- Innenausbau

- Einbringung der Technik


Juli 2026: Abnahmen und Inbetriebnahme


Mai - Juli 2026: Außenanlagen

- Herstellung der Freianlagen

- Einbau Flächenkollektoren (Geothermie) im nördlichen Bereich des Grundstücks


Zum Schuljahr 2026: Gesamtfertigstellung & Umzug Schule